Bericht vom Kieler Open 2009

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Bremer machen in Kiel auf sich aufmerksam - Malte Hentrop (FSF) gewinnt Kieler B-Open / FM Fred Hedke (DSK) erreicht im A-Open gute Platzierung

Die Kieler Schachgesellschaft / Meerbauer trug zum 22. Mal die das Kieler Elo-(A-) und DWZ-(B-) Open aus. Schleswig-Holsteiner und Hamburger stellten dabei den Großteil der Teilnehmer bei den parallel stattfindenden Turnieren. Doch auch Bremen schickte in beiden Turnieren jeweils einen Teilnehmer ins Rennen. Und das mit Erfolg! Malte Hentrop von den Findorffer Schachfreunden holte den 1. Platz des 22. Kieler-B-Opens (bis 1700 DWZ). Der 24-jährige Findorffer setzte sich dabei in neun Runden gegen 44 Teilnehmer durch. Ebenso erfreulich ist das gute Abschneiden des DSK-Spielers FM Fred Hedke, der mit dem neunten Platz im stark besetzten A-Open seinen Erwartungen gerecht werden konnte.
Auf Grund der teilnahmebeschränkenden DWZ-Grenze von 1700 (Anmeldezeitpunkt) gehörte Hentrop (DWZ 1691) zum Favoritenkreis. Doch dieser erweiterte sich ungeahnt durch stark aufspielende Konkurrenz im Hauptfeld, die für ein regelrechtes „Favoritensterben“ in den ersten Runden sorgte. So war Hentrop unter den DWZ-Favoriten der einzige, der die ersten drei Runden mit 3/3 unbeschadet überstand. In der vierten Runde wurde Hentrop jedoch vorerst ausgebremst. Susanne Peschke (SK Marmstorf GW Harburg) trotzte dem Bremer das erste Remis ab. In der fünften Runde musste der Bremer gegen den mit 4/4 alleine führenden Werner Brockmann (Kieler SG / Meerbauer) antreten. Beide Spieler leisteten sich in einem spannenden Spiel Fehler, Brockmann jedoch den größeren. Anstatt den eigenen Freibauern zur Schach gebenden Umwandlung zu treiben, verlor er ein Tempo, sodass der Findorffer seinerseits mit seiner neu geholten Dame das Spiel für sich Entschied. In der sechsten Runde wurde dann die schlechte Mittelspielüberleitung von Christopher Deutschbein (Bille SC) ausgenutzt, in der siebten Runde konnte Bernd-Christian Rosenkranz (SV VHS Rendsburg) nach  erfolgreicher Endspielabwicklung bezwungen werden. So hatte Hentrop zwei Runden vor Schluss satte 1,5 Punkte Vorsprung. In der vorletzten Runde remisierte er mit Fabian Ellermann (SK Johanneum Eppendorf), sodass 1 Punkt Luft zum Verfolgerfeld bei klarem Buchholz-Vorsprung, die Sache schon fast klar machte. In der letzten Runde gab es dann tatsächlich einen Schönheitsfehler. Der Fischbeker Dustin Möller bezwang den Bremer nach gutem Spiel, konnte ihm aber dennoch nicht den Turniersieg nehmen.

Auch Fred Hedke konnte im A-Open mit sich zufrieden sein. Er musste zwar bereits in der zweiten Runde als Favorit gegen Arne Joppien (Kieler SG / Meerbauer) seine erste Niederlage hinnehmen, doch dies warf ihn nicht zurück. Die dritte Runde konnte gewonnen werden, und in der vierten Runde gab es mit Schwarz gegen FM Holger Hebbinghaus (SK Marmstorf GW Harburg). Nach Siegen gegen Bernd Schramm (Kieler SG / Meerbauer) und Madjid Emami (Hamburger SK), war Hedke stets an den vorderen Brettern zu finden und heftete sich an die Fersen der Favoriten. Der lettische GM Viesturs Meijers war dann aber doch eine Nummer zu groß, sodass Fred Hedke in der siebten Runde vor diesem die Waffen strecken musste. Der Sieg gegen Dr. Niels Bracke (Kieler SG / Meerbauer) und das Remis gegen Arne Jochens (Kieler SG / Meerbauer) reichten aus, damit der eigene Setzlistenplatz erreicht werden konnte.

Die beiden Bremer präsentierten sich in Kiel also in guter Form und zeigten auswärts, dass auch in Bremen Schach gespielt wird. Abschließend muss der Turnierleitung für einen reibungslosen Ablauf, angemessener und fachkundiger Problemfallbehandlung und guten Spielbedingungen gedankt werden. Auch die Gaststätte Legienhof, die den Turniersaal stellte, trug maßgeblich dazu bei. Die Teilnehmer und Zuschauer verhielten sich anständig und zeigten sich im wörtlichen Sinne als wahre Schachfreunde, was auch die Titelträger einschließt, die sich nicht zu Schade waren mit dem einfach Schachvolk zu plaudern, zu scherzen und Einwürfe der Amateure bei Partieanalysen ernst zu nehmen. Ein schönes Turnier klang aus, das die Lust erweckte, auch im kommenden Jahr teilzunehmen.