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Schacholympiade 2014
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- Erstellt am Donnerstag, 04. September 2014 14:14
- Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 04. September 2014 21:38
- Veröffentlicht am Donnerstag, 04. September 2014 14:14
- Geschrieben von Andreas Salm
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Vom 1. bis zum 15. August fand in Tromsö die 41. Schacholympiade der FIDE statt. Stattliche 172 Herren- und Damenteams aus fast ebenso vielen Ländern waren am Start, darunter auch der Weltblindenschachverband IBCA (International Braille Chess Association). Wie schon vor zwei Jahren in Istanbul und vor vier jahren im russischen Khanty-Mansijsk, war ich auch diesmal für die IBCA nominiert. Mit meinem Ergebnis mit 2,5 aus 10 konnte ich die Mannschaft diesmal nur wenig unterstützen und musste auch etliche Elo-Punkte abgeben. Das lief das letzte Mal irgendwie besser.
IBCA-Mannschaft im Soll
Das wie üblich international gemische Team trat diesmal ersatzgeschwächt an, da der Spieler am Spitzenbrett, IM Daniel Pulvett aus Venezuela, nicht den Weg nach Norwegen schaffte. Rudimentären Informationen zufolge hatte die dortige Sportorganisation das Geld für die Reise zuerst zugesichert, dann aber doch nicht gezahlt. Dummerweise sollte auch unser Team-Captain von dort kommen, so dass wir gleich zur ersten Runde improvisieren und einen Begleiter spontan zum Mannschaftsführer befördern mussten. Das ärgerlichste für mich war, dass ich nun alle Partien durchspielen musste, ohne pausieren zu können. Und, als wenn das nicht gereicht hätte, gab es zu Beginn des Turniers noch Ärger wegen meiner Schachuhr. Die durfte ich laut Oberschiedsrichter nicht benutzen, und auf meinen Einwand, wie ich denn ohne Sprachausgabe die verbleibende Bedenkzeit erfahren soll, hieß es nur lapidar, ich könne ja den Schiedsrichter fragen, der könne mir die Zeit dann sagen. Toll! (Die Uhr habe ich übrigens in den vorigen beiden Olympiaden schon verwendet - das nur am Rande). In der zweiten Runde wurde miene Zeit etwas knapp und ich hatte keine Lust, alle 50 Sekunden nachzufragen und die Antwort abzuwarten, was nicht nur Zeit kostet, sondern einen auch aus der Konzentration bringt. Also schätzte ich die verbleibende Zeit ab und - überschritt sie dann. Am nächsten Tag durfte ich meine eigene Uhr benutzen. (Soviel zum Thema Integration und Barrierefreiheit). Trotzdem kämpften die verbliebenen Spieler um jeden Punkt und erreichten so den 78. Platz - bei Startranglistenposition 80 und den Umständen ist das ein ordentliches Ergebnis.
Oliver Müller (per Email)
Lieber Oliver, der Landesschachbund Bremen ist stolz darauf, mit Dir einen Olympiateilnehmer in den eigenen Reihen zu haben !
Dr. Andreas Salm