Bremer Schnellschacheinzelmeisterschaft 2014
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- Hauptkategorie: Spielbetrieb
- Erstellt am Samstag, 24. Mai 2014 17:21
- Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 25. Mai 2014 14:26
- Veröffentlicht am Samstag, 24. Mai 2014 17:21
- Geschrieben von Thorsten Ahlers
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Jugelt mit Rekord Bremer Schnellschach-Meister
Findorffer Mentz-Memorial stark besetzt wie noch nie
Hochklassiges Wettkampfschach beim Mentz-Memorial-Turnier der Findorffer Schachfreunde. 84 Amateure und Meister traten am Sonntag (11. Mai) im Funkhaus von Radio Bremen bei der Offenen Bremer Schnellschachmeisterschaft an. Erstmals war mit dem Russen Vladimir Epishin auch ein Großmeister am Start. Doch nicht Großmeister Epishin holte sich den Gesamtsieg - er wurde mit 7,5 Punkten "nur" Dritter - sondern der Internationale Meister Tobias Jugelt von Werder Bremen. Jugelt wurde damit Bremer Schnellschachmeister - und das mit einem Rekordergebnis!
Jugelt blieb in den neun Runden mit 20 Minuten Bedenkzeit ungeschlagen, musste sich nur einmal mit Remis zufrieden geben und gewann die anderen acht Partien. 8,5 Punkte hatte Jugelt schließlich auf dem Konto - das hat in den Vorjahren noch kein Teilnehmer geschafft. Trotzdem war das nur ein halber Zähler mehr als der Zweitplatzierte Ilja Schneider erzielte. Auch der Internationale Meister von den Schachfreunden Berlin blieb ungeschlagen, musste aber zweimal ins Remis einwilligen. "Das war Kampfschach pur", freute sich Veranstaltungsleiter Karsten Ohl von den Findorffer Schachfreunden. Denn in den vergangenen Jahren hatte mancher Topspieler in den Begegnungen mit anderen Favoriten risikoreiche Kombinationen gescheut, um nur ja nicht zu straucheln. Diesmal aber blieben taktische Remisvereinbarungen durchweg aus.
Den Titel bei den Frauen holte sich Anastasia Erofeev von Werder Bremen. In dem männlich dominierten Feld reichte ihr der 56. Platz mit vier Punkten zur Damen-Schnellschachmeisterschaft. Erofeev und Jugelt haben sich damit für die Deutsche Schnellschachmeisterschaft im Oktober in Altenkirchen qualifiziert.
Wie in den Vorjahren floss auch diesmal das gesamte Startgeld in den Preisfonds - insgesamt knapp tausend Euro. Während Jugelt den ersten Preis von 250 Euro mit nach Hause nahm, freuten sich auch seine fünf Verfolger noch über Geldpreise. Nach Schneider und Ephishin waren das Marc Schütte (Platz vier, Oldenburg), Carsten Lingnau (Platz fünf, Hellern) und Martin Breutigam (Platz sechs, Oldenburg).
Ferner gingen Rating-Preise an Erwin Kok aus den Niederlanden ( DWZ unter 1550), Christoph Rauber (Vechta, U 1700), Paul-Martin Wielebinski (Osnabrück, U 1850) und Felix Lanfermann (Findorffer SF, U 2000). Lanfermanns Leistung bedarf besonderer Erwähnung: Mit einer DWZ von 1588 mischte er von Anfang an unter den 2000ern mit, setzte sich - wenn auch mit einer Niederlage - mit Großmeister Epishin auseinander, erzielte schließlich sensationelle 5,5 Punkte und stach mit Rang 20 das gesamte solide Mittelfeld der Starterliste aus.
Fehlen noch der Jugendpreis (Tobias Kügel, Delmenhorst, Platz 17) und der beste Senior: wie schon so oft Manfred Hermann, aus Oldenburg mit Platz sieben. Da konnte der Schlussgag der Veranstalter bei der Siegerehrung nicht ausbleiben: "Beim nächsten Mal schreiben wir das gleich in die Ausschreibung: Den Seniorenpreis kriegt Manfred Hermann."
Die ausführlichen Tabellen und Fotos von dem Turnier, mit dem die Findorffer SF ihres jung verstorbenen Spitzenspielers Burghard Mentz gedenken, gibt es unter www.findorffer-schachfreunde.de.
Karsten Ohl