DEM-Auftakt in Verden

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Hauptkategorie: Spielbetrieb
Erstellt am Montag, 24. November 2014 22:34
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 27. November 2014 19:46
Veröffentlicht am Sonntag, 23. November 2014 22:33
Geschrieben von Oliver Höpfner
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Nachdem am Donnerstag die Deutschen Meisterschaften in Verden feierlich eröffnet wurden, stehen nun die Duelle auf dem Schachbrett im Mittelpunkt des Geschehens.

Nach drei gespielten Runden scheint die Zeit reif für ein erstes Zwischenfazit aus Bremer Sicht: Wie haben sich bis dato also die 11 Vertreter des Bremer Landesverbandes (LSB) bei dieser DEM geschlagen?

Im Folgenden soll diese Frage im Rahmen eines kurzen Überblicks beantwortet werden.

Bis dato alles nach Plan läuft für den einzigen LSB-Vertreter mit Titelchancen Matthias Blübaum.runde1 010

Matthias ist mit drei Punkten aus 3 Partien optimal in die Meisterschaft gestartet und ist im Augenblick zusammen mit Topfavorit Daniel Fridman der einzige Spieler ohne Punktverlust.

Lediglich bei seinem Sieg in der zweiten Runde gegen Sergey Kalinitschew brauchte er etwas Glück, die beiden anderen Siege waren sehr souverän. In dieser Form gehört Matthias Blübaum weiterhin zum engen Favoritenkreis bei dieser DEM.

Ebenfalls bis dato ungeschlagen ist der Werderaner Gerlef Meins. Nach einem etwas enttäuschenden Auftaktremis gegen einen ELO-schwächeren Gegner gelang ihm ein sehr schmeichelhafter Sieg in einem äußerst remisträchtigen Damenendspiel gegen Dimitrij Kollars.

Souverän war dagegen sein Unentschieden mit Schwarz gegen den an Rang zwei gesetzten GM Rainer Buhmann. Mit zwei Punkten aus 3 Spielen befindet sich Gerlef im Moment im Vorderfeld der Tabelle.

Gut im Rennen ist sicherlich auch das Delmenhorster Nachwuchstalent Dimitrij Kollars. Nach einem sicheren Auftakt-Remis gegen den Berliner Großmeister Rene Stern unterlag er wie schon geschildert sehr unglücklich Gerlef Meins. Im Delmenhorster Vereins-Duell gegen David Höffer in der dritten Runde bezwang Dimitrij schließlich seinen Vereinskameraden im Endspiel und hat somit im Augenblick 1,5 Zähler auf seinem Punktekonto.

Nicht ganz so zufrieden kann im Moment nach seiner Niederlage im vereinsinternen Zweikampf David Höffer sein. Nachdem David in der ersten Runde ein mehr als beachtliches Unentschieden gegen den amtierenden deutschen Meister Klaus Bischoff gelang, verlor er in Runde zwei eine sehr interessante Partie gegen Großmeister Rainer Buhmann. In dieser Begegnung setzte sich am Ende leider die Routine des Großmeisters gegen das kreative Angriffsspiel von David durch. Summa summarum ergibt dies 0,5 Punkte – eine Bilanz, die wahrscheinlich ausbaufähig ist.

Ebenfalls stark ausbaufähig ist auch das Punktekonto von Dr. Joachim Asendorf. Nach drei – zum Teil sehr unglücklichen Niederlagen – hat Joachim leider noch kein Zähler auf seinem Habenkonto.

Gleichermaßen nicht ganz zufrieden mit seinem bisherigen Abschneiden dürfte auch Oliver Müller sein. Nach einer unglücklichen und überflüssigen Auftaktniederlage fand er in seiner ansonsten gut geführten Partie gegen IM Yuri Boidman in der 2. Runde bedauerlicherweise im Endspiel nicht den etwas versteckten Gewinnweg und musste sich am Ende mit einem Remis begnügen. In Runde drei folgte dann noch eine Niederlage gegen seinen Namensvetter FM Reinhold Müller, so dass im Augenblick bei Oliver 0,5 Punkte zu Buche stehen.

Besser sieht es dagegen bei Tobias Jugelt aus. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage ergeben bis dato solide 1,5 Punkte.

Jeweils einen Punkt auf der Habenseite bei der Meisterschaft haben bisher Stephan Buchal, Matthias Krallmann, Olaf Steffens und Rolf Hundack.runde1 018

Stephan gelangen dabei zwei beachtliche Unentschieden gegen die Großmeister Sebastian Siebrecht und Klaus Bischoff, bevor ihn eine Niederlage gegen GM Lev Gutman etwas zurückwarf.

Zwei Niederlagen sowie ein Sieg sind bisher die Ausbeute von Matthias Krallmann.

Olaf als vielbeschäftigter DEM-Berichterstatter unterlag zunächst deutlich seinem Vereinskollegen Matthias Blübaum und musste leider auch in Runde zwei eine Niederlage quittieren. In der dritten Runde konnte er dann seine Niederlagenserie erfreulicherweise mit einem ziemlich glücklichen Sieg gegen Vadim Reimche brechen.

Rolf – der durch ein Fahrradunfall vor ein paar Wochen etwas gehandicapt ist – startete sehr solide mit zwei Remisen in die Meisterschaft. Dabei fand er z. B. in der ersten Runde bedauerlicherweise keinen Weg, in einer „Seeschlange“ von über hundert Zügen seine Vorteile in der Partie gegen Tobias Jugelt zum Gewinn zu verwerten. Eine Niederlage gegen IM Felix Graf in Runde drei warf ihn dann in der Tabelle wieder etwas zurück.

Mein persönliches Fazit zum bisherigen Abschneiden der Bremer Teilnehmer fällt im Großen und Ganzen durchaus positiv aus. Mit Matthias Blübaum haben wir als kleinster Landesverband weiterhin ein heißes Eisen im Kampf um den deutschen Meistertitel im Feuer.

Und einige andere LSB-Vertreter haben bis jetzt einige beachtliche Erfolge gegen starke Gegner erzielt. Besonders hervorzuheben ist dabei momentan das bisherige Abschneiden von Dimitrij Kollars, der sich im Augenblick bei seiner ersten DEM sehr gut verkauft.

Insofern lohnt es sich, das aktuelle Geschehen bei der DEM entweder vor Ort oder live im Internet unter der Internet-Adresse www.dem2014.schachbund.de zu verfolgen.

Der LSB jedenfalls drückt seinen Aktiven alle Daumen und wünscht allen Bremer Spielern weiterhin viel Erfolg bei dem Turnier.

Dr. Oliver Höpfner